Tiere und Protisten

Da in der Tiefsee mangels Licht keine Photosynthese stattfinden kann, gibt es an Tiefsee-Hydrothermalquellen keine Pflanzen. Es gibt jedoch Tiere und einzellige Protisten, die an den Quellen gefunden werden. Es sind nicht viele Arten, die es schaffen dort zu leben, aber wenn dann kommen in sehr großer Zahl vor. Viele sind hochspezialisiert. Sie halten nicht nur den Temperaturschwankungen stand, sondern entsorgen auch den giftigen Schwefelwasserstoff auf vielfältige Weise.

2006 veröffentlichten wir zusammen mit unseren französischen Kollegen Daniel Desbruyeres und Michel Segonzac ein Buch über die Fauna der hydrothermalen Quellen. Zu dieser Zeit waren ungefähr 550 Tierarten bekannt. Inzwischen wurden viele weitere Arten beschrieben. Da das Hydrothermalquellenbuch schnell vergriffen war, könnt ihr es jetzt unter diesem Link herunterladen: https://www.zobodat.at/publikation_volumes.php?id=23702

Desbruyeres D., Segonzac M., Bright M. 2006. Handbook of Deep-Sea Hydrothermal Vent Fauna. 2nd edition. Denisia 18, Landesmuseum Linz, Austria pp. 554.

Viele faszinierende Tiere bewohnen den Vulkan 9°50’ N am pazifischen Feuerring. Hier sind einige Tiere die dort gefunden wurden. Alle diese Bilder: Monika Bright (sofern nicht anders angegeben):

Schecken und Napfschnecken (Stamm Mollusca, Klasse Bivalvia)

Krebstiere (Stamm Arthropoda)

Schnurwürmer (Stamm Nemertea) und Borstenwürmer (Stamm Annelida, Klasse Polychaeta)

Der Fisch Thermarces cerberus, genannt Aalmutter, (Foto P. Briand © Ifremer. In Handbook of Deep-Sea Hydrothermal Vents 2006) und seine kleinen Babys (Foto: Monika Bright)

Die kleinen Tiere und Protisten, die zur Meiofauna gehören: Rundwürmer (Stamm Nematoda), die weniger als 1 Millimeter lang sind, Ruderfußkrebse, auch Copepoda genannt (Stamm Arthropoda, Unterstamm Crustacea), kleine röhrenwurmartige Einzeller (Stamm Ciliophora) und Einzeller mit Schalen (Stamm Foraminifera), die alle nur unter dem Mikroskop sichtbar sind